Das legendäre Grödnerbahnl war noch vor Jahrzehnten eines der wichtigsten Transport- und Verkehrsmittel zwischen Klausen und dem hintersten Grödnertal.
Bau des Grödnerbahnls:
1915/16 mussten über 1000 russische Gefangene die Bahn errichten, die damals vor allem den Zweck hatte Waffen auf das Sella- und Grödnerjoch zu liefern. Da es keine Maschinen gab, mussten sie außer bei den Sprengungen die ganze anstrengende Arbeit mit der Hand erledigen. Während der Bauarbeiten schliefen die Gefangenen in den nahegelegenen Dörfern in den Scheunen der Bauern, die sie aber bis zum Morgen wieder räumen mussten, um die Bauern bei ihrer Arbeit nicht zu stören.
Betriebszeit des Grödnerbahnls:
Große Bedeutung hatte diese Eisenbahn für die Bevölkerung von Lajen, die mit der Bahn die gekauften Güter bis zum Bahnhof im Lajener Ried und von dort mit dem Pferd nach Hause brachte.
Da die Bahn noch mit Kohlenenergie angetrieben worden war, kam es oft vor, dass Funken an trockenen Tagen umliegende Wälder und Getreidefelder in Brand steckten. Da die Gebiete in der Nähe der Bahn dadurch ständig in Gefahr waren, forderten die Lajener, dass Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt wurden.
Die letzte Fahrt des Grödnerbahnls:
Als die Lebensdauer der Bahn dem Ende zuging, diskutierte man über eine Modernisierung der Eisenbahn, die aber nie durchgeführt wurde – vor allem aus finanziellen Gründen und dem zunehmenden Autoverkehrs. Am 29. Mai 1960 fährt das Grödnerbahnl zum letzten Mal.